Vorboten des Verputzens

Als die meinste aller Frauen heute Morgen sich mit Nr.1 und Nr.2 im Gepäck auf den werktäglichen Weg in den Kindergarten machen wollte, versperrte gerade ein Speditions-LKW die Straße. Auf ihre Bitte, den Weg doch vielleicht mal kurz frei zu machen, konterte der Betreffende, er müsse hier erstmal was für irgendeine Baustelle abliefern. Tja, einmal darf jetzt jeder raten, für welches Vorhaben die paar Paletten Verputzermaterial und Dämmung wohl waren.

Also schnell rausgehüpft und mit dem Kollegen zur Baustelle gehetzt. Dort das Material mit ihm zusammen direkt vorm Haus ausgeladen und wieder Heim. Zum Glück sind die Stellplätze direkt am Haus schon da und geschottert, sonst wäre der 15-Tonner da nicht nur schwieriger hoch gekommen, sondern hätte auch ohne Wendemöglichkeit wieder rückwärts runter gemusst. So gings halt.

By the Way: Ist schon interessant, wie man es seitens eines Handwerkers schafft, die erfolgreiche physische Warenlieferung sicher zu stellen, ohne selbst vor Ort sein zu müssen und dabei umgehen kann, dass der Spediteur bei Nicht-Antreffen einer annahmeberechitgten Person wieder mit all dem Zeug abdampft: Einfach – sofern nicht allzu weit entfernt – die AKTUELLE Adresse des Bauherrn statt die der Baustelle auf dem Lieferschein vermerken lassen und schon hat man einen willigen, da überrumpelten Helfer für den Empfang, der sich selbstverständlich auch wirklich bemüht, das die Klamotten an der richtigen Destination abgeladen werden und der dann auch brav die Lieferpapiere unterschreibt. Ja, ich weiß, das war jetzt wieder böse, völlig ungerecht und sowieso an den Haaren herbei gezogen. Wäre ich aber Handwerker oder Vergleichbares, würd ichs mindestens aus dem Grund auch mindestens genau so machen. Klappt mindestens hundertprozentig 😉

Am späten Nachmittag traf ich mich mit dem Bauleiter an der Baustelle, da – wie von W-Haus versprochen – sämtliche Ständer noch mit Unterlegern unterfüttert werden sollten. Ich habe geprüft und markiert, der Bauleiter unterfüttert. Im Anschluß wurden die verbleibenen Ritzen noch mit 2K-Montageschaum verspritzt, damit es nach Außen noch bisserl besser abgedichtet ist (innen wurde bereits eine Folie mit dem Boden verklebt) und wir wärmedämmtechnisch im doppelten Sinn diese Lücke gefüllt haben. (Ja, ich weiß, Montageschaum: die letzte Rettung der Gleichgültigen und Unwissenden).

Das Vorgehen fand übrigens auch den Segen des Bauberater-Urlaubsvertreters. Jaaahaa, richtig gelesen! Es gab ein Lebenszeichen, nachdem ich gestern abend noch in eine Mail geschrieben hatte, was Seitens W-Haus geplant ist und auch nicht vermeiden konnte, auf moderate Weise meine Enttäuschung über die Funkstille zu artikulieren. Heute Morgen um 7:03h war was im Posteingang. Im Prinzip die Bestätigung, das man das so machen kann und noch den Hinweis auf die Abdichtung und Wärmedämmung. Bin also im Großen und Ganzen im Moment wieder halbwegs zurück auf Ruhepuls.

Obwohl, halt! Hätte vielleicht einschränken sollen: Was dieses Thema betrifft! Der nächste Pulsbeschleuniger wartete schon. Diesmal gings/gehts um das Thema Detailkonstruktion Eingangsbereich – und davon haben wir drei. Fairerweise ist es so gekommen, wie ich es bereits im Vorfeld vermutet bzw. befürchtet habe, was aber deshalb nicht weniger anstrengend ist. Zum Hintergrund: für einen Haushersteller (oder auch GU, egal wer) ist natürlich wichtig zu wissen, wie so in etwa der Eingangsbereich aussehen soll, da davon abhängt, was bis wohin wie zu dämmen, abzudichten oder sonstwie speziell zu behandeln ist. Jetzt sollte man aber nicht denken, daß dann damit auch alles automatisch soweit vorbereitet wird, dass man nur noch z.B. anfüllen, ein paar Steinchen setzen (lassen) kann und gut is. Nö, am liebsten wird bisserl vorher schon aufgehört und z.B. irgendwelche Bleche oder „letzte Lagen“ als Teil der Aussenbereichsgestaltung definiert und dem GaLaBauer überlassen. Klar, der kommt ja oft auch ganz zum Schluß – oder noch später – und kann sich dann nicht mehr wehren. Und das Vorgängergewerk hat ne kritische Stelle für die Gewährleistung weniger. Da ist vielleicht auch egal, das zumindest erstmal (in unserem Fall) ein Blechabschluß vorhanden sein muß, damit dann auch sauber verputzt werden kann. Das das dann der GaLaBauer noch macht, halte ich für ein Gerücht …

Wenn man Glück hat, wird man noch kurz vorher drauf hingewiesen. Nun ja, so war es zumindest bei uns – was eigentlich positiv ist. Trotzdem mußten wir erstmal drüber diskutieren, was denn nun ein sauberer Abschluß ist und es wird jetzt zwar zumindest zum Teil mit gemacht, kostet aber extra. Und um wirklich ehrlich zu sein: bei den Balkonaustrittsprofilen hatten wir selbst sogar im Vorfeld dran gedacht und die in den Vertrag reingenommen (weil dort vorher standardmäßig ne ausschließende Klausel drin war), für die Eingangstürensache haben wir das echt versäumt. Wir hätten ansonsten damals auch schon ziemlich genau wissen müssen, wie das im Detail aussieht. Dem war aber noch nicht so. Von daher war eigenltich absehbar, dass das Thema nochmal hochkommt. Und das fuchst mich halt auch, eine Seite weiß es und läßt die andere erstmal schön kommen.

Um dann doch einen positiven Abschluß für heute zu haben, an dieser Stelle erneut ein ganz herzlicher Dank an meine FiA, die hier sehr kurzfristig wieder mit ihrem Fachwissen und Detailzeichnungen zur Seite stand. Ein kleiner Link zu einem in diesem Zusammenhang immer wieder gerne auftauchenden Punkt – nämlich der gar nicht zweideutigen Frage, ob denn 15cm immer sein müssen – sei an dieser Stelle auch nicht vorenthalten. hier isser!

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