Ok, es erschien jetzt lange nix – das aber nicht, weil nichts passiert ist, sondern im Gegenteil, weil im Vergleich zu den letzten Monaten wir echt gut weitergekommen sind; Sommerurlaub sei Dank – davon hatte ich mir anderthalb Wochen exklusiv für diverse Baustellensportarten reserviert (hatte mir noch nicht mal Zeit für Blog-Updates eingeplant). Das schonmal als Vorwarnung für den echt langen Post unten …
Nachdem der Fundamentgraben endlich fertig war, kam als nächstes die Sauberkeitsschicht rein (da hatte ich noch etwas Kies übrig) und die Gräben für die Verlegung der Leerrohre für Garagenelektro hab ich gegraben – aber eigentlich erstmal nur an den Rändern der Fundamentgräben, da ich ansonsten später nur den reingefallenen Dreck schlechter wieder raus bekommen hätte).
Auf die Sauberkeitsschicht hab ich noch Folie ausgebreitet und dann die Drunterleisten für die Bewehrung erst zurecht geschnitten und dann verlegt.
Dann ging’s an die Bewehrungskörbe. Die geraden Teile waren zum Glück ja von der Eisenbiegerei vorbereitet worden. Da mußte ich „nur“ noch die langen Bewehrungsstäbe durchfädeln bzw. zum Teil vorher rechtwinklig biegen und dann das Ganze mit Bindedraht verdrillen. Hab mir dazu einen sog. Drillapparat samt entsprechender Drähte gegönnt – das ging für mich Amateur einfacher, als mittels Rödelzange rumzuwerkeln.
Damit ich das entstandene metallene Kunstwerk möglichst wenig bewegen muß, habe ich es gleich über der Ausschachtung positioniert. So konnte ich es dann recht einfach mit dem Frontlader nach unten befördern. So zumindest war der Plan.
Ein besonderer Spaß war bei dem Thema der Korbteil für den ovalen Teil des Gebäudes. Um überhaupt die Biegung halbwegs hin zu bekommen, baute ich mir zunächst eine Vorlage aus Rahmenhölzern und OSB-Platten, auf der ich den Mauer- und damit auch Bewehrungsverlauf markierte. Ebenfalls gebaut habe ich dann ein Biegewerkzeug. Hatte mir zwar eines gekauft, dass angeblich bis 18mm Dicke biegen kann, das war aber für die 12 mm Teile nix – zu hoher Kraftbedarf und für lange, „sanfte“ Biegungen irgendwie nicht wirklich handhabbar (hab es immerhin für die 90 Grad Winkel an definierten Stellen unter Nutzung einer Hebelverlängerung gut einsetzen können).
Bin für den Biegewerkzeugbau einfach hingegangen und hab wieder mal einen Wagenheber zweckentfremdet, indem ich diesmal eine Kette mittig mit dem Fuß des Hebers verschraubte. So konnte ich die Stahlstange in jeweils ein Kettenglied rechts und links vom Heber einfädeln und durch die Betätigung des Wagenhebers dann den Stahl biegen (ja, es gibt dafür auch hydraulische Geräte für ab die 70€ zu kaufen, aber für die paar Biegungen war ich jetzt mal geizig). Hat auch gut geklappt!
Der Spaß ging weiter, als es darum ging, diesen Bewehrungsteil mit dem Rest zu verbinden: Dazu erst einmal den Trecker geholt und mit einer gewagten Kombination aus altem verrosteten Stahlträger und Zusatzverlängerung in Form einer Holzbohle sowie diversen Ratschengurten das Ovalteil dran befestigt, um es zu seiner finalen Destination zu bugsieren. So vorsichtig wie ich die fragile Konstruktion bewegen mußte, wären rohe Eier was für’n Trampeltier gewesen …
Direkt im Anschluß wurde das ganze Bewehrungskonstrukt dann Stück für Stück mittels Frontlader in mehreren Schritten abgelassen. Hatte zunächst befürchtet, dass es mir irgendwas wieder auseinander haut, aber alles lief gut (und passte vor allem ins Loch).
Da die Körbe jetzt an ihrem Platz waren und ich den Bereich dazwischen nicht mehr befahren mußte, konnten wir uns nun wieder um die Verlegung der Elektro-Leerrohre kümmern. Da die durch die Stahlkörbe durchgefädelt werden mußten, hätte die Task früher keinen Sinn gemacht. Das Einsanden war für die Kiddies eher Spaß als Arbeit , so hatte ich hier dann auch tatkräftige Unterstützung, wie man unten sieht.
Tataa: Endlich einschalen!!! Wenn man überlegt, wie lange es gedauert hat, bis dieser letzte Schritt vor dem Betonieren in Angriff genommen werden konnte … nicht zu glauben. Jetzt aber war es soweit! Neben Altbeständen und schonmal auf Vorrat aus dem Familienfundus zu uns gebrachten Schalhölzern und Pfosten, war dann doch auch noch eine erkleckliche Menge an zu kaufendem Material vonnöten, das hatte ich echt etwas unterschätzt. Und zwar sowohl mengenmäßig, als dann auch zeitlich.
Wollte ursprünglich – bevor wir in Urlaub fahren – mit dem Einschalen und sogar Ausbetonieren des Fundaments fertig sein; das gelang aber nicht. Hat mich alles dann doch wieder etwas länger Zeit gekostet. Das Schalen z.B. eine Woche statt zwei Tage … aber egal.
Bei der Schalerei ging – nach Rückkehr aus unserer echten = entspannenden Urlaubswoche – dann noch einiges an Zeit für die Vorbereitung der Anschlußbewehrung drauf. Baute mir dazu Halterungen, an denen ich die von mir auf Länge (75cm) geschnittenen Stäbe befestigte. Dauerte ewig – genauso wie die auch noch nicht fertige Weiterführung der Schalung am Ovalbereich und die Verstrebungen gegen den Betondruck, aber irgendwann war auch das alles geschafft.
Bevor der Betonmischer kommen konnte, hatte der Fahrer ’nen Tag vorher sicherheitshalber nochmal geprüft, ob er mit dem Fahrzeug die Auffahrt hochkommt und an die Schalung ran. Ersteres hatte ja schonmal letztes Jahr bei den Punktfundamenten für die Terrasse geklappt, aber beim Zweiten hatte er seine Zweifel. Also brachte er am Tag des Geschehens dann noch einen Radlader mit, mittels dessen er das Streifenfundament befüllen wollte. War mir natürlich erstmal sehr recht, auch wenn ich zu dem Punkt auf die Rechnung gespannt bin …
Das Befüllen der Schalung hat mit dem Radlader auch sehr gut geklappt. Leider mußten wir aber die von mir in mühevoller Kleinarbeit angebrachten Halterungen für die Anschlußbewehrung wieder stückweise demontieren, da Einiges der Betonpampe statt in der Versenkung auf diese Halterungen spritzte und von da aus in alle Himmelsrichtungen (nur nicht direkt nach unten). War ein ziemliches Gewutze – das anders zu machen, hab ich für das nächste Mal gelernt. Außerdem verdrehten sich trotzdem die Eisen durch die Schublast des Betons oder rutschten doch nach unten durch – naja, nen Versuch war’s Wert gewesen. Jetzt müssen nur noch später beim Mauern die Schalungssteine trotzdem drüber passen …
Bei der ersten Mischerladung mit 6 t hatte es wegen der Umfüllerei echt lange gedauert, bis das Fahrzeug leer war; beim zweiten ging es dann aber schneller, da es für den Ovalteil wenigstens direkt in die Schalung entleeren konnte. Die letzte Schaufelfüllung – samt dranhängenden Radlader – überließ der Fahrer dann mir und verabschiedete sich (es ging für ihn schon stark auf Feierabend zu). Die Füllung hab ich dann noch größtenteils händisch an verschiedenen Stellen verteilt und den Lader anschließend gesäubert abgestellt, damit er am Folgetag geholt werden konnte.
Wegen der ganzen Arbeit, die ich während des Betonierens hatte – insbesondere Bedienung Flaschenrüttler sowie Verteilen des flüssigen Betons in vom Radlader nicht erreichbare Ecken (davon gab es einige) kam ich gar nicht dazu, Fotos zu machen. Und am Abend war ich dann auch sowas von platt, dass ich in den Armen Krämpfe hatte. Kleinen Beitrag dazu haben auch die Bewehrungseisen im Ovalteil geleistet. Dafür hatte ich vorher keine Halterungen montiert, sondern mir zuvor nur die Abstände an meinem OSB-Muster ausgemessen und dann die Eisen mit der Hand in den noch frischen Beton hineingestochert.
Hm, was sonst noch von dem Tag zu erwähnen bleibt?
- Am Ende fehlten ca. 0,25 cbm für die vollständige Befüllung der Schalung. War nicht schlimm, ich hab am nächsten Tag dann noch schnell den Anhänger genommen, den Rest geholt und reinverarbeitet.
- Und die Schalung hat an einer Stelle nicht ganz gehalten. Hat der Fahrer beim Befüllen bemerkt und war am Ovalteil an einer Stelle, wo ich auch etwas meine Befürchtungen hatte. Insgesamt hielt sie nach leichter Verstärkung aber dann doch.
Letzter Akt bis jetzt war schließlich das Ausschalen. Auch wenn man nach vielerlei Meinung wohl länger warten soll, habe ich nach 24h die Verstrebungen wieder entfernt und nach 2 Tagen dann begonnen, die Schalung direkt wieder abzubauen. Bei ’nem Fundament sicherlich vertretbar. Wär’s ne Betondecke gewesen, dann hatte ich natürlich länger gewartet. So empfand ich den noch nicht sehr festen Beton beim Abbau durchaus als Vorteil.