Rohbau Garagendach – Teil 3

Im letzten Beitrag schon angedeutet, wurde die Zwischenlage zwischen den beiden Porenbeton“schalungen“ noch armiert und dann ausbetoniert. Damit wurden die Balken gleich auch seitlich spielfrei fixiert.

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Rauspund wurde auch weiter verlegt – zunächst aber nur bis an die Trennwand zwischen Carport und Garage.

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Die Hauptarbeit der letzten zwei Wochen war dann das aufmauern und Ausfüllen der Sparrenzwischenräume an der Trennwand. Zwar grundsätzlich ähnlich der Aussenmauer oben, aber halt mit ein paar anderen Details.

Wie gehabt kam um die Balken rum erst einmal eine Mauersperrbahn, in der Lage seitlich mit Dachpappstiften fixiert. Intelligenterweise hatte ich ja den ersten Balken knapp neben dem IPE-Träger platziert und schon gut fünfeinhalb Meter Rausspund drauf genagelt. da kam ich an der Aussenseite natürlich nicht ehr mit ’nem Hammer dran. Aber gut, ne Schraubzwinge hat dann das Problem gelöst und so hab ich dort dann die Stifte nicht dran genagelt, sondern indirekt „geschraubt“ (siehe letztes Bild unten, wenn man genau hinschaut). Ging erstaunlich gut. Lustigerweise hätte ich da sogar gar keine Dachpappe gebraucht, kam ich aber erst später drauf …

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Da das Balkenauflager an dieser Stelle auch gleichzeitig das Festlager sein sollte, verschraubte ich noch Winkelverbinder (mit Sicke) am Balken und befestigte diese dann mit Hilfe von Bolzenankern an der Betonwand drunter. Den Abstand zur Aussenkante der Wand wählte ich jeweils so, dass die Porenbetonsteine später beiderseits noch problemlos gesetzt werden konnten. Und damit das Werk nicht schutzlos dem Beton und seiner Agressivität ausgeliefert ist, habe ich noch einen von der KSO aus dem Terrassenbau drübergelegt und unterstützt durch heiße Luft vom Fön angeformt.

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Nächster Teil war das Zurechtschneiden der Porenbetonsteine. Die aus dem Fundus waren 7,5cm breit, damit es wegen der Breite der Winkelverbinder bei einer Wanddicke hier von 20cm hinhaute, holte ich mir für die zweite Wandhälfte noch 5cm breite Steine. War aber kein Problem – hatte sowieso den Bestand an „guten“ Steinen schon fast aufgebraucht.

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Mauern war wie gehabt. Damit die Steine nicht zu lose rumstanden, bevor der Mörtel angezogen hatte, bekamen noch kleine Fliesenkeile eine Aufgabe. An den oberen Ecken der Steine hatte ich auch noch kleine Aussparungen geschnitten, in die ich Leerrohrstücke einlegte und nach oben hin fixierte. Hier wird später die Verkabelung der Deckenbeleuchtung für den Carport durchlaufen (und da ich das an fast jedem zweiten Stein gemacht habe, noch einiges andere, was ich zum Teil jetzt auch noch nicht weiß …). Als das erledigt war, konnte ich die Zwischenräume betonieren. Die Fliesenkeile reichen da übrigens nicht mehr unbedingt als Fixierung aus – wer sicher gehen will, sollte da z.B. mit nur ganz leicht angezogenen Schraubzwingen mittig an den Steinschalungen (so wie ich) oder Ähnlichem unterstützen.

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Den Zwischenraum vom ersten Balken und dem IPE-Träger (hatte ich oben schonmal genannt) mochte ich dann n och nicht ausbetonieren. Das passte mir wegen der dort liegenden inneren Verschraubung des zweiteiligen Trägers nicht so wirklich in dem Kram. Habe dann also zwei einfache Blenden aus OSB angefertigt, lasiert, irgendwie in den Zwischenraum gewürgt und dort dann aufgrund der nicht vorhandenen Platzverhältnisse „elfengleich“ verschraubt. Naja, zumindest kam es mir am Ende so vor. Ohne einen mittels Draht an einer Kombizange fixierten Tx-BIT und einem Metallstab als Andrückhilfe am BIT-Kopf hätte ich es nicht hinbekommen. So gings dann aber. Die Mauersperrbahn dort vorher noch zu entfernen, hatte ich aber keinen Bock mehr …

Als alles verbaut war, merkte ich dann noch, dass ich vergessen hatte, für den Rauspund was auszuklinken, aber zum Glück half die gute japanische Zugsäge auch hier wieder weiter. Echt gut, das Teil!

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Mit dem Wetter hatte ich jetzt ziemlich lange Glück gehabt. Für einige Tage war nun aber Regen und Gewitter angekündigt. War ursprünglich mein Plan gewesen, bis zur „echten“ Abdichtung des Daches die extra dafür gekaufte große Plane die Nässe abhalten zu lassen, zeigte sich in der Praxis, dass das 140er Gewebe doch nicht stabil genug war, überall die mechanisch auftretenden Belastungen komplett abzuhalten. Oder kurz gesagt: Inzwischen gab es an einigen Stellen kleine Lecks und Abschürfungen. Außerdem sollte das Holz nach der ganzen Arbeit nicht auch noch feuchtigkeitsbedingt in irgendwelche undefinierten Richtungen zu arbeiten beginnen.

Also mußte (eher wollte) ich zumindest für den bereits beplankten Teil jetzt wenigstens eine Notabdichtung in Form von einer Bitumen-Dampfsperrbahn (V60 S4 AL) verlegen. Als erstes hab ich dafür die Bretter entlang des letzten Balkens auf Endmaß abgelängt.

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Dachpappe dann ausgelegt und Dank des von FiEIHB ausgeliehenen Brenners erwärmt und verschweißt. War für mich Premiere, hatte aber beim Dach vom Abstellraum seinerzeit immerhin zuschauen können. Der Test auf Dichtheit kam auch direkt danach – die Nacht drauf hat es ausgiebig draufgeregnet. Fazit: Fläche ist dicht, am Rand hätte ich wohl bisserl mehr überstehen lassen können, weil da lief es zurück zwischen Bahn und Decke. Außerdem hatte ich es nicht mehr geschafft, den Ablauf für die Punktentwässerung anzubringen und  darauf das letzte Stück Bahn zu verlegen. An der Stelle war halt logischerweise kurzfristig auch noch Inkontinenz.

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Zumindest das mit der Entwässerung und dem Letzten Stück Bahn darum holte ich direkt nach Abtrocknen nach. Für den Ablauf von Dach bohrte ich an der gemäß Gefälleplan für die gekauften Dämmplatten vorgesehenen Stelle das Loch für die Entwässerung, steckte das Ablauf-Unterteil durch und  verschweißte es gleich mit der Dampfsperrbahn. Von unten fluchtete es leider nicht ganz mit dem vorbereiteten Durchgang an der Wandseite, aber egal, damals wusste ich den Verlauf noch nicht und für was gibt es Bögen zum Ranarbeiten. Das Kunststoff-Leerrohr in der Wand, in dem später das Regenrohr laufen wird, habe ich zu guter Letzt dann auch noch auf erwartete spätere Putzhöhe gekürzt.

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Immer wieder parallel ging es fast die ganze Zeit auch weiter mit dem Lasieren der Deckenbalken der späteren Garage sowie des Rauspunds für diesen Bereich. Da stand zu Anfang auch wieder ein kleines AHA-Erlebnis: auch wenn die Balken mit Folie ummantelt sind und der Bereich selbst mit einer Plane bedeckt, schafft es die Sonne doch noch gut, das Lignin abzubauen – es vergilbt also trotzdem! Hab die Balken zwar daher nochmal leicht angeschliffen, hat den Effekt aber nur abgeschwächt.

Zweites AHA-Erlebnis war: Die Remmers Lasur ist eigentlich wirklich gut, jedoch ist die „Chreme“-Variante – die ist wegen der geringeren Tropfgefahr extra für Decken gedacht und die wollte ich für die bereits an Ort und Stelle befindlichen Balken verwenden – für mich nur zweite Wahl. Der Grund: Zum einen deckt sie meiner Meinung nach nicht so gut, wie die Lasur (Holz scheint nach zweimaligem Anstrich noch sehr viel stärker durch, als bei der Lasur; bedeutet also einen Anstrich mehr) und es bildete sich offensichtlich im Farbtopf, der natürlich während des Streichens offen war, ein „Häutchen“, das dann auf der lasierten Fläche als störende kleine kriselige Hautfetzen sichtbar wurde. Ok, ich hab die Balken halt nicht an einem Tag gestrichen, sondern die Dose im Verlauf einer Woche immer mal wieder offen gehabt. Trotzdem sollte das meiner Meinung nach bisserl anders sein …

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Für den Rauhspund nahm ich die „normale“ Lasur – die war problemlos. Methode war auch schon erprobt: Erstmal das Regal voll packen und tagelang (eher abendelang) lasieren um dann möglichst in einem Schwung ein paar Meter Decke am Stück zu legen.  Einzige Anpassung: Zum Schutz vor Regen in Kombination mit Wind wurden sicherheitshalber noch ein paar Planen vor den offenen Teil des Carports gehängt.

Gestern war dann Verlegetag. Durch die ständigen Regenschauer war es eher ein kleiner Wettlauf mit den Wolken: Plane ab, eine Handvoll Bretter abwechselnd zurechtschneiden und verlegen, bei den ersten Tropfen schnell wieder die Plane drüber und warten bis zum nächsten Auftritt – und das ein paarmal …

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Wenigstens freut sich der Rasen über das nun wieder vorhandene Nass – und ich darüber, das es von oben und nicht (mehr) aus der Leitung kommt. Wachsen tut er jedenfalls noch immer gut und dass soll bitte auch so bleiben!

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