Ein Hauch von Eierkuchen?

Die Verputzer wollen fertig werden – das merkt man. Sie waren heute auch wieder mit zwei Fahrzeugen und sechs Leuten (glaube ich) da. Mein neuer bester Freund (ab jetzt genannt „MnbF“) war nicht dabei. Bin meiner Tradition des täglichen Besuchs treu geblieben, wobei ich mir auf der Fahrt zur Baustelle diesmal schon überlegt habe, was denn da wohl bei den Leuten los sein wird, wenn ich da jetzt aufschlage.

Auf der Baustelle angekommen, rief dann auch der Bauleiter an. Er war scheinbar auch gerade dort gewesen und hatte mit den Leuten geredet. Er erzählte mir auch, das MnbF wie angekündigt sich nochmal bei ihm ausgelassen habe. Auch das Thema Kamera kam zur Sprache – Reaktion von ihm war nach eigener Aussage: W-Haus duldet es, also soll er sich mal nicht so haben. Ma kuckn. Außerdem sagte er noch, daß am Mo nochmal jemand von W-Haus vorbeikommt und die Tritte sowie die Türprofile anbringen wird.

Bei meiner Runde stellte ich ein paar neue Gesichter fest. Der Polier, mit dem ich bisher immer einiges besprochen hatte, war auch da und würdigte mich keines Blickes. Schlecht drauf war er auch, er moserte die halbe Zeit nur rum. Im Endeffekt bedeutet das: Schlecht für die Moral der Truppe, damit schlecht für die Qualität, damit schlecht für uns. Hatte vorher schon vermutet, das der Polier der Schlüssel zu allem war – schließlich war er ja bisher mein regelmäßiger Kontakt Vorort und stand deswegen auch bisserl zwsichen den Fronten – vor allem bzgl. MnbF.

Was gibt einem nun das noch nicht erschienene Handbuch zum Deeskalationsmanagement dazu an die Hand? Rischtisch: z.b. sich einfach mal entschuldigen und schauen, ob man dadurch wieder ins Gespräch kommt. Das hab ich dann auch bei dem Polier (und einem Kollegen von ihm, der daneben stand) gemacht. Der Kollege wußte irgendwie nix von einem Problem und beim Polier war da (denke ich) dann der Knoten geplatzt. Er taute sichtlich wieder auf und hat mir dann genau das vermutete erzählt: Er hatte die ganze Zeit schon ’nen Riesenstreß mit seinem Chef wegen der Baustelle. Dadurch, daß ich ständig vor Ort war und Fragen stellte, er sie mir beantwortete, ich dies weitergab, das dann aber wieder seinem Chef nicht recht war (weil er es ja meistens anders = besser wusste), die ganzen Probleme mit den Fensterbänken usw., meine regelmäßig wohl recht verbindlich vorgebrachten Qualitätsanforderungen (insbesondere an dem einen Samstag), interne Diskussionen, weil er einen Tag diese Woche halt einfach wirklich krank war und permantenter Druck seitens MnbF schneller mit der Baustelle fertig zu werden – zur Not halt mit Überstunden usw. sowie die (vermutlich angelernten) Kollegen permanent anzuleiten und zu überwachen neben seinen eigenen Arbeiten. Jaaa, jetzt kam so einiges raus.

Tja, was soll ich sagen, denke, es war gut so zu verfahren und hoffe nun, dass sich wieder etwas mehr Normalität einstellt. Ob es so ganz Friede, Freude, Eierkuchen wird, weiß ich aber nicht…
Hausbautechnisch wurden die beiden verbliebenen Hauswände armiert und es wurde begonnen, im Keller am erdangrenzenden Bereich so ne Zementschlämme oder Keine-Ahnung-Abdichtung anzubringen, die wohl nochmal gegen die Feuchtigkeit sperrt.

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