Mauerpuzzle

Bevor es an den Fortschritt geht, noch ein kleiner Nachtrag: wenn ich mir überlege, wie lange so eine Betonschalung ihre Arbeit gerade mal verrichten darf, ist der dafür erforderliche Materialeinsatz schon heftig. Nicht nur das Holz, sondern auch die beteiligten Befestigungsmittel. Bei uns kam beim Ausschalen ein dreiviertel Eimer an Schrauben zusammen. Auch nicht ohne sind ja wie schon gesagt die Kräfte. Nicht nur die an einer Stelle gehobene Schalung, sondern auch zahlreiche durch die Belastung gebrochene Schrauben (auch erst beim Auseinanderschrauben der Schalung aufgefallen) zeugen davon. Also: niemals unterschätzen und bei den Schrauben möglichst auch keinen Querschnitt kleiner 5mm verwenden; soviel noch dazu.

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Ganz fertig war jetzt aber das Betonfundament-Thema noch nicht. Es fehlten noch die Punktfundamente für die beiden Stahlstützen am Carport. Nachdem der Beton des Streifenfundaments angezogen hatte, begann ich hier die Löcher zu graben und dann auch gleich im Anschluß zu verfüllen. Waren 0,75 cbm in Summe, die hab ich selbst mit dem Anhänger im Betonwerk geholt.

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Nächster Schritt im Carport-Bauprojektplan: Aufschottern bis knapp unter Fundamentkante. Da kam wieder mein Erdbauer zum Zug, der mir das benötigte Material zu einem guten Preis bis direkt auf Plateau fahren und das Zeug dort abkippen konnte, wo ich es haben wollte (dank 2-Achs LKW mit Allrad). Mit nem größeren Teil oder sogar Sattelzug – es ging jetzt erstmal um 20 Tonnen akutem Bedarf – wäre da nix draus geworden. Habe es dann mit Frontlader und beschaufelter Muskelkraft verteilt und abschließend gerüttelt. Jetzt ist da eine schön saubere, gleichmäßige und befestigte Schicht, auf der sich gut arbeiten läßt!

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Parallel hab ich dann auch nochmal mit versuchsweise „trocken“ versetzten Steinen die spätere Lage der Mauer feinjustiert und dabei die Referenzpunkte des Schnurgerüsts angepasst (war nur Kleinkram, trotzdem für mich wichtig). Zum Glück passte die Anschlußbewehrung trotz des notwendigen Aus- und Wiedereinbaus beim Betonieren noch. Der Genauigkeit halber habe ich sogar einen Eckpunkt des Gebäudes „virtuell“ mittels einer an mehreren Stellen fixierten Holzbohle simuliert. Das und die Steine halfen gut beim abschließenden Ablasern entlang der Seiten und über Kreuz. Passte 🙂

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Die erste Steinreihe machte mich dann schon etwas nervös. Zum einen, weil sie ja völlig im Lot sein mußte (durch das „Arbeiten“ der Schalung beim Betonieren waren da doch Höhenunterschiede von ca. 2 cm über die ganze Länge entstanden) und zum anderen, weil ich zum zweiten Mal überhaupt und erstmals mit diesen Steinen mauerte. Auch konnte ich nicht – wie es sein soll – an der höchsten Stelle des Fundaments beginnen, da diese direkt im Oval lag (war mir zu heikel, gleich mit ner Biegung und ohne Richtschnur an der Stelle loszulegen). So startete ich an der zweithöchsten Stelle, die war gleichzeitig in der Mitte des Gebäudes; auch gut.

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Ganz gut in dem Zusammenhang fand ich übrigens nachfolgende Verarbeitungsrichtlinie von Gisoton (siehe PDF Auszug_Gisoton_Verarbeitungsrichtlinien_Mauersteine_12_2016_low) fürs Mauersteine setzen ganz generell. Hab ich beim googeln gefunden und es gibt sicherlich auch noch tausend andere …

Das Oval war dann nochmal ne Story für sich: Bevor ich mauern konnte, mußte ich jeden Stein an der Innenseite ein Stück kürzen. Da es ja eine Ellipse war, jeden auch unterschiedlich. Das mathematisch herzuleiten, war mir zu umständlich – also mal wieder mein OSB-Muster bemüht, dort mit einem Stein das Außen bündige Aneinandersetzen simuliert, dabei die Steinumrisse jeweils auf der Platte markiert, bei den Überschneidungen auf den Innenseiten diese für jeden Stein anschließend gemessen und notiert. Das hab ich dann alles auf (sicherheitshalber nummerierte) Steine übertragen und dann halt einzeln abgeflext. Voll die Ochsentour, aber wer’s schön ham will, muß manchmal auch leiden …

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Das allein reichte natürlich nicht, um ein sauberes Oval hinzubekommen. Also wieder eine Vorrichtung gebaut. War im Prinzip nix anderes, als bereits beim Fundament die richtige Kurve zu kriegen, nur hab ich halt jetzt um die Schnurstäbe noch einen Holzrahmen zur besseren Fixierung und Sicherstellung der Parallelität in der Höhenachse gemacht. Ziel war diesmal, nicht nur für eine Reihe in der Lage zu sein, den möglichst gleichen Rundungsverlauf hinzubekommen, sondern mindestens für 2 (da ja im Verband gesetzt werden muß). Für die erste Reihe markierte ich den Verlauf der Mittelachse der Steine auf der Fundamentoberseite und auf den Steinen an den Unterseiten der beiden inneren Stege die Steinmitte. Testweise verlegte ich auch die Steine erstmal trocken, um festzustellen, dass ich hier gerade noch so mit Fundament und Bewehrungseisen hinkam. Glück gehabt, somit ab ins Mörtelbett mit den Steinen. Am Ende sah erste Reihe schonmal ganz gut aus.

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